DAS TICKEN
Gabriele Hartmann
Boccaccio betrachtet das Ding: grau, flach, der Sonne zugeneigt. Nach einiger Zeit tritt er einen Schritt zurück, legt den Kopf schief. Sein Blick folgt einem Kabel. Da ist eine Verbindung zu den schmalen Bändern, die seine Welt mit einem Ticken umgeben. Die ihn schon einmal erschreckt haben. Damals, als er zu Olga wollte. Er hatte es dann noch ein zweites Mal versucht. Das tiefe Erschrecken hatte sich wiederholt. Da hat er es aufgegeben. Dieses Erschrecken – das braucht er nicht. Doch da ist diese tiefe Sehnsucht.
Das Ding. Ob es wohl etwas mit dem Ticken zu tun hat? Mit dem Erschrecken? Er tritt wieder einen Schritt vor, noch einen, tritt das Ding um, reißt dabei das Kabel heraus, schnaubt, steht ganz still, lauscht. Das Ticken hat aufgehört. Zögernd verharrt er vor den Bändern. Ob sie ihn wieder erschrecken werden? Er nimmt Anlauf, senkt den Kopf, stürmt los …
die Schlagzeile"Liebestoller Bulle"elektrisiert mich –mein Handy klingelt: DU!… ja, gerne … jetzt gleich?!
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