HOCHDRUCKGEBIET
Tony Böhle
Wir schreiben den 13. März 2004, es ist genau vierzehn Uhr neun und einunddreißig Sekunden. Die Temperatur liegt bei 21 °C, die Luftfeuchtigkeit beträgt 67 % und es herrscht ein Luftdruck von 940 hPa.
Auf dem Markplatz, gegenüber des Cafés Alexander, starrt ein Hund unablässig das Softeis in der Hand eines Mädchens an, das sich aber nur für die badenden Tauben im Springbrunnen interessiert. Im selben Moment fährt ein Radfahrer, abgelenkt vom Karomuster des Minirocks einer vorbeieilenden Studentin gegen einen Mülleimer, aus dem noch die gestrige Zeitung ragt. Währenddessen weht der Wind, in dem ein herrenloser Luftballon über die Dächer treibt, den Duft von Rosen und Zedernholz zu mir an den Tisch.
Der ist Frühling da!Den Augen verborgenhat er begonnenmit einem Hauch Chloé,den dein Hals verströmt.
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